Weil du mich liebst

Die feinen Härchen auf deiner Haut stellten sich auf und signalisierten Abwehr. Obwohl du nackt warst, verhülltest du dich. Alles an dir verschloss sich. Ich machte eine ungeschickte Bewegung, weil ich überrascht und überfordert war von deiner plötzlichen Verschlossenheit.

Du kommentiertest meine ungeschickte Bewegung: Bist du behindert? sagtest du.

Ich war drauf und dran, mich als behindert wahrzunehmen und mich in dieser Wahrnehmung aus dem Zimmer ins Bad zu schleichen. Dann besann ich mich und ließ das Schleichen sein. Ich richtete mich auf und ging aufrecht ins Bad.

Als ich zurückkam, schmolltest du. Wir schwiegen. Augenkontakt verweigtertest du. Nach einer Weile sprangst du auf und gingst ins Bad.

Als du zurückkamst, hatte ich mich hingelegt. Du beugtest dich über mich. Bist du mir böse? flüstertest du mir ins Ohr. Ich begann deine Haare und deine Haut zu streicheln: Böse? Ich bin dir nicht böse. Ich bin dir nie böse. Weil ich weiß, dass du mich liebst.